Amsterdam feiert die reiche Küche der Niederlande und umarmt ihren niederländischen Charakter.
Meine kulinarische Reise begann im Alter von vier Jahren, als meine Familie vom amerikanischen Mittleren Westen in die nordniederländische Universitätsstadt Groningen zog. Jeder Geschmack war eine Offenbarung: von salzig-süßem Lakritz über cremige friesische Milch, nussigem Gouda-Käse bis hin zu ingwerhaltigen Spekulatiuskeksen. Doch die Erinnerung an silbrig schimmernde Heringe von Straßenverkäufern blieb als meine einzige kulinarische Abneigung.
Als Erwachsener fand ich Amsterdam mangelhaft an den charakteristischen niederländischen Aromen, die ich in Erinnerung hatte. Trotz seines Rufs dominierten in der Stadt hauptsächlich gediegene französische Restaurants, die die reiche kulinarische Identität Hollands vernachlässigten. Eine neue Welle von Köchen wie Joris Bijdendijk im Rijks ist jedoch dabei, die niederländische Küche neu zu definieren. Das Rijks, das sich im Rijksmuseum befindet, bezieht seine Zutaten lokal und bietet Gerichte wie holländischen Kaviar in Kombination mit Jakobsmuscheln und eine Rote-Bete-Mille-Feuille, die von holländischen Meistergemälden inspiriert ist.

Diese kulinarische Renaissance spiegelt die breitere kulturelle Wiederbelebung Amsterdams wider. Mit renovierten Museen, der Gentrifizierung des Rotlichtviertels und der Restaurierung seiner ikonischen Grachten erobert die Stadt ihre Identität zurück. Restaurants wie das Moon, auf dem A’DAM-Turm, bieten neben lokalen Menüs auch einen Panoramablick, während im De Kas Mahlzeiten inmitten von Gärten genossen werden können, in denen die Zutaten angebaut werden.
Jenseits glamouröser Kulissen setzen kleinere, von Küchenchefs geleitete Küchen wie BAK und Stork auf Nachhaltigkeit und Saisonalität und servieren Gerichte wie Wachtel mit Safran und Zeeland-Muscheln. Währenddessen präsentiert Bas van Kranen im Flore biodynamische Zutaten in Kreationen wie einer Tiefsee-Garnelen-Konsommé und einem Teller mit 30 geräucherten und gegrillten Gemüsesorten.

Trotz anfänglicher Zögern habe ich schließlich Hollands Signature-Gericht an einem Heringstand probiert und den süßen, salzigen Geschmack der Nordsee genossen.
Wo man übernachten kann
- Ambassade Hotel: Ein historisches Hotel mit Blick auf die Grachten und einer Bibliothekslounge, die mit signierten Büchern von Gastautoren gefüllt ist.
- Canal House: Ein restauriertes Kanalhaus aus dem 17. Jahrhundert mit zeitgenössischer Kunst und einem großen privaten Garten.
- The Dylan: Ein stilvolles Refugium mit Michelin-Sterne-Restaurant und Loft-Zimmern mit Blick auf den Keizersgracht-Kanal.

Wo man zu Mittag essen kann
- Café Luxembourg: Beliebtes Café mit Hummerkroketten und Desserts auf dem Spui-Platz.
- Pompadour: Renommierte Konditorei mit saisonalen Leckereien und handgefertigten Pralinen.
- Foodhallen: Amsterdams beste Foodcourt mit einer Vielzahl internationaler Küchen.
- Café ‘T Smalle: Klassische Bar, berühmt für ihren Genever und die Bitterballen.